Die Fiebertherapie (Hyperthermie) oder genauer PAMP-Immuntherapie bei Krebs ist mehr als 150 Jahre alt und führte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu erstaunlichen Heilungen. Die molekularen Ursachen für die erzielten Remissionen waren lange unklar, und die Fiebertherapie geriet durch Bestrahlung und Chemotherapie in Vergessenheit.
In unserer Praxisklinik in Clausthal-Zellerfeld wird eine modifizierte Form der Fiebertherapie durchgeführt, die PAMP-Immuntherapie, in der wir Erkenntnisse aus der alten Fiebertherapie mit moderner Immunologie verknüpfen. Die Erklärung für die früheren Heilungen waren vermutlich immunstimulierende PAMP-Substanzen (z.B. Mistel, Bakterienmischungen wie z.B. Colibiogen), deren Existenz den damaligen Ärzten unbekannt war. Inzwischen wissen wir, dass PAMP-Substanzen synergistisch (sich gegenseitig verstärkend) wirken. Dieses Wirkprinzip können wir heute nutzen, um die alten Erfolge noch zu verbessern.
In den meisten Krebspatienten entsteht natürlicherweise eine Immunreaktion gegen Krebszellen. Die weitverbreitete Ansicht, Krebszellen seien für das Immunsystem unsichtbar, ist falsch. Diese Immunreaktion ist nur praktisch ímmer zu schwach. Mit PAMP-Substanzen kann man eine vorliegende Immunreaktion massiv verstärken.
sh. auch: www.fiebertherapie.eu
Erste Erfahrungen mit Mistelinfusionen wurden in den 50er Jahren mit Iscador gesammelt.
Wir wissen heute enorm viel über die physische Seite der Mistel, die naturwissenschaftlich erforscht werden kann, über ihre Inhaltsstoffe und deren Einzelwirkungen auf Krebskulturen und im klinischen Experiment. Wir wissen, dass es krebszellzerstörende und krebshemmende Wirkstoffe gibt, genauso wie eine Vielzahl von das Immunsystem regulierenden Faktoren, die entzündungshemmende und schützende Wirkungen auf den Organismus haben. Sowohl das unspezifische wie auch das spezifische Immunsystem des Menschen werden aktiviert.
Die manchmal geäusserte Befürchtung hohe Dosen könnten immunsuppressiv wirken, wurde nicht bestätigt. Dagegen konnte eine Vermehrung juveniler Granulozyten und Monocyten am Folgetag der Infusion sowie ein signifikanter Anstieg aktivierter T- Zellen nach 1 Woche festgestellt werden (Büssing et al Zeitschrift für Onkologie 1996).
Darüber hinaus können eine Vielzahl von Ärzten und Therapeuten, die regelmäßig mit Mistelpräparaten erfolgreich arbeiten, von deren wohltuenden Wirkungen berichten und natürlich gibt es inzwischen auch Millionen von Patienten, die am eigenen Leibe die Wirkungen der Mistel erlebt haben und in den meisten Fällen gute Erfahrungen damit gemacht haben. Sie berichten von einer Verbesserung des Appetites und der Verdauung, besserem Schlaf, einer deutlichen Schmerzreduktion, sodass häufig weniger Schmerzmittel verordnet werden müssen, einer Stimmungsaufhellung und allgemeinen Aktivierung. Diese Verbesserung des Befindens wird oft schnell und dauerhaft erreicht.
PRRL (pattern recognition receptor ligands, eine Untergruppe nennt sich PAMP) ; Substanzen von Krankheitserregern, die als Gefahrensignal das angeborene Immunsystem alarmieren. Neben den Toll-Rezeptoren gibt es weitere Rezeptoren für Gefahrensignale, beispielsweise NOD, RIG1,MDA5 und CLR. Das bekannte Mistellektin ist ein TLR4-Ligand (Park et al. BBRC 29.4.2010) und damit ebenfalls eine PAMP-Substanz.
Das angeborene Immunsystem ist ein evolutionär älterer Teil des Immunsystems, der schnell, aber unspezifisch auf pathogene Keime reagiert und über die Aktivierung dendritischer Zellen eine stärkere Reaktion des adaptiven Immunsystems bewirken kann.
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In der GANZMED Praxisklinik in Clausthal-Zellerfeld wird die Mistel als Hochdosis- Infusion verabreicht. Die Therapie dauert zunächst 4- 6 Wochen Wochen und wird in der 1. Woche täglich und danach 2- 3x / Woche. Die Infusion dauert 3 Stunden.
Für die Mistel- Infusionstherapie mit Helixor liegen zwar mehrere klinische Untersuchungen und Veröffentlichungen vor, jedoch noch keine arzneimittelrechtliche Zulassung d.h. die Therapie wird "off-labe- use" durchgeführt.
Als erwünschte "Nebenwirkung" kann eine Fieberreaktion mit (kurzdauerndem) Schüttelfrost sowie Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen auftreten.
In ca. 1% aller Fälle treten allergische oder pseudoallergische Reaktionen auf. In diesem Fall wird die Infusion abgebrochen und die Therapie nicht weiter fortgesetzt.
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