Obwohl Hormonstörungen bei Patienten innerhalb der letzten Jahrzehnte weiter zugenommen haben, bleiben diese meist unerkannt. Einerseits ist der Begriff “Hormontherapie” für viele abstoßend geworden, anderseits ist kaum bekannt, dass es auch eine natürliche Hormontherapie gibt. Nicht nur die Nebenwirkungen der schulmedizinischen Hormonersatztherapie entfallen, im Gegenteil die Wirkung ist effektiv organschützend und gesundheitsfördernd.
“Natürlich” bedeutet in diesem Fall, dass die Hormone in ihrer chemischen Struktur genau den körpereigenen Hormonen entsprechen. Daher spricht man auch besser von “bioidentischen” oder “humanidentischen” Hormonen.
Bioidentische Hormone werden aus der Yamswurzel hergestellt. Diese enthält den Wirkstoff Diosgenin welcher zu den jeweiligen Hormonen umgebaut werden kann. Die Hormone die auf diesem Wege entstehen sind identisch mit den körpereigenen Hormonen. Sie fügen sich also perfekt in unser Hormonsystem ein.
Gestagene als Progesteronersatz, zum Beispiel tut dies nicht.
Wechseljahrs- bzw. klimakterische Beschwerden werden durch die Veränderung der Hormonsituation im mittleren Lebensalter ausgelöst. Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlaflosigkeit, Gelenkschmerzen, Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen, Hautprobleme und viele weitere gesundheitliche Probleme sind häufig Symptome eines Hormonmangels.
Ca. ein Drittel aller Frauen (und auch ein Teil der Männer – s. u.) leiden so stark unter klimakterischen Beschwerden, dass sie behandelt werden müssen. Nach eingehender Diagnostik (u. a. Erstellung des aktuellen Hormonstatus) und Beratung wird ein individueller Behandlungsplan erstellt. Dabei werden bei entsprechender Befunderhebung u.a. natürliche bzw. bioidentische Hormone verordnet.
Wir sind es von der Schulmedizin gewohnt, dass ein Präparat, das eine „Wirkung“ zeigt ,auch „Nebenwirkungen“, d.h. unerwünschte Wirkungen hat, und wir uns schwer vorstellen können, dass es wirksame natürliche Hormonpräparate ohne unerwünschte Wirkungen gibt. Und doch ist dies der Fall. Bereits vor einigen Jahrzehnten wurden in vielen Pflanzen hormonähnliche Stoffe entdeckt und verwertet. Eine der Pioniere war die englische Frauenärztin Dr. Katharina Dalton. Sie entdeckte vor mehr als dreißig Jahren die Bedeutung des Progesterons bei den Beschwerden vor der Regel, dem sogenannten PMS (prämenstruelles Syndrom), und behandelte ihre Patientinnen mit natürlichem Progesteron mit großem Erfolg.
Der amerikanische Arzt Dr. John R. Lee arbeitete in den USA mit natürlichem Progesteron aus der Yamswurzel und behandelte seine Patientinnen fast dreißig Jahre damit bei Wechseljahrsbeschwerden, Regelstörungen und Osteoporose.
Der Gynäkologe Dr. Volker Rimkus aus Mecklenburg-Vorpommern forschte einige Jahre an der Kieler Universität und entwickelte das alternative Therapiekonzept einer hormonellen Behandlung in den Wechseljahren, die „Rimkus-Methode“ für Frauen und auch Männer (s. u.), wobei er ausschließlich naturidentische Hormone empfiehlt.
Hormone, Botenstoffe im Körper, haben vielfältige und wichtige Aufgaben, die uns häufig erst dann bewusst werden, wenn sie fehlen.
Gemäß der „Amerikanischen Studie zur Frauengesundheit unter Hormonersatztherapie“ (Women“s Health Initiative, WHI), also der Einnahme von künstlichen Hormonen in den Wechseljahren, 2003 öffentlich wurde, kommt es hierunter zu gehäuften Herzinfarkten, Brustkrebs, Gebärmutterkrebs und Schlaganfällen!
Natürliche, aus Pflanzen gewonnene bioidentische Hormone übernehmen im Körper eine Vielzahl von Funktionen, die synthetische Hormone gar nicht übernehmen können. Synthetische Hormone sind somit nicht mit natürlichen Hormonen gleichzusetzen, zudem alle synthetischen Hormone Nebenwirkungen (siehe Beipackzettel) haben.
Das Geheimnis einer erfolgreichen Behandlung der Beschwerden vor der Regel und in der Menopause heißt: natürliche, aus der Pflanze gewonnene Hormone.
Das natürliche Progesteron ist unverzichtbar im Körper. Es ist ein Gegenspieler zum Östrogen und das erste Hormon, das im weiblichen Körper absinkt. Oft liegt schon im Alter zwischen 30 und 40 ein Ungleichgewicht der beiden Hormone vor mit einer „Östrogendominanz“, was die häufigen und vielfältigen Probleme der Frauen gerade in diesen Jahren erklärt, wie z. B. Zysten in der Brust und in den Eierstöcken, Myome in der Gebärmutter, heftige und verlängerte Regelblutungen, Brustspannen, PMS, Blasenprobleme und Gemütsschwankungen.
Auch das natürliche Östradiol wird, ebenso wie das natürliche Progesteron, aus dem Diosgenin der wilden Yamswurzel gewonnen. Die positive Wirkungsweise des naturidentischen Östradiols ist vielfältig.
Auch bei der Verwendung von naturidentischem Östradiol kann es zu keinen Nebenwirkungen kommen, wenn die Idealbereiche beachtet und durch Messungen kontrolliert werden.
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Auch das Hormonsystem des Mannes ist Alterungsprozessen unterworfen. Die Erkenntnis, dass auch Männer „Wechseljahre“ haben, die sogenannte Andropause, ist noch relativ jung.
Gewichtszunahme (v. a. im Bauchbereich), Erschlaffung der Muskulatur, Leistungsabfall, Antriebsverlust, chronische Müdigkeit, nächtliches Schwitzen, Schlafstörungen, Libidoverlust, Potenzstörungen, depressive Verstimmung, Gereiztheit, Denk- und Merkstörungen können Anzeichen eines beginnenden oder zunehmenden Hormonmangels sein. Die neue „Männermedizin“ beginnt mit einer ausführlichen Anamnese und gezielten Labordiagnostik (u. a. Vitalstoffe, Hormone, Prostataparameter).
Die Tendenz, Frauen mit natürlichen bzw. naturidentischen Hormonen zu behandeln, so dies erforderlich ist, ist steigend. Die Ergebnisse der großen Hormonstudien der letzten Jahre, die uns zeigten, dass künstliche Hormone mit großen Risiken für die Gesundheit verbunden sind und auch zu Tumorerkrankungen etc. führen können, sollten auch bei Männern mit Beschwerden und entsprechendem Hormonmangel dazu führen, dass nur mit naturidentischen Hormonen behandelt wird.
Es gibt auch hier Pioniere, die zum Teil unter lautem Protest der ärztlichen Kollegen das Wagnis eingingen, sich selbst und Patienten mit starken Beschwerden bei Hormondefiziten mit naturidentischen Hormonen zu behandeln. Die Ergebnisse sind sehr gut und vielen Männern wurde so in den letzten etwa 10 Jahren der Lebensmut, Vitalität und Lebensqualität zurückgegeben.
Wichtig ist es auch, zu wissen, dass das Hormon „Progesteron“ kein rein „weibliches“ Hormon ist, sondern sowohl bei Frauen als auch bei Männern physiologischerweise vorkommt, wenn auch in unterschiedlichen Mengen. Männer produzieren Progesteron in den Nebennieren und in den Hoden. Es wirkt sich nicht feminisierend, d. h. verweiblichend auf den männlichen Körper aus.
Gutartige Vergrößerungen der Prostata sind bei Männern ab dem 50. Lebensjahr ein häufiges Problem, was durch die veränderte Hormonsituation begünstigt wird. Sind Östrogen (auch diese Hormon existiert physiologischerweise beim Mann), Progesteron und Testosteron im Gleichgewicht, dann werden Prostatavergrößerungen und -tumoren verhindert oder bilden sich zurück. Somit ist bei ausgeglichener Hormonlage auch ein Schutz vor Prostataerkrankungen gegeben.
Die Beschwerden einer Hormonstörung sind vielgestaltig und werden oft nicht ohne weiteres mit einer Störung von Hormonen in Verbindung gebracht: Erschöpfungssyndrom, Übergewicht, Demenz, Stress, Burnout, Diabetes, Depressionen, Angstzustände, Schlaflosigkeit, Fibromyalgie, ADS/ADHS und viele mehr.
Wenn in der “Chef-Etage” Chaos herrscht, dann kann der ganze Betrieb nicht richtig funktionieren. Ebenso ist es im menschlichen Körper. Die Hormone entsprechen der “Chef-Etage”. Ihnen kommt – neben Psyche und Nervensystem – eine übergeordnete Stellung in der Steuerung sämtlicher Stoffwechselvorgänge zu, denn sie steuern den Stoffwechsel. Hormone sind natürliche Botenstoffe in unserem Körper. Ohne die fein aufeinander abgestimmten Informationsübermittler können wir nicht richtig leben. Das heißt Hormone sind von der Natur her für ein gesundes Leben vorgesehen und ebenso nötig wie Sauerstoff und richtige Ernährung.
Gründe für ein Ungleichgewicht der hormonellen Botenstoffe gibt es viele:
All diesen Faktoren, kann der gesunde Organismus durch beständige Reparaturmaßnahmen lange Zeit Stand halten. Sind Stoffwechsel und Immunsystem an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt, wird dies an einer Unzahl verschiedenartigster Symptome bemerkbar.
Mit zunehmendem Alter und durch ungünstige Lebensfaktoren lässt die Produktion der körpereignen Hormone nach, der Informationsfluss von Botenstoffen im Körper ist verlangsamt. Ein Absinken wichtiger Hormonsysteme führt zur Störung unserer Gesundheit und zum Auftreten von Folgekrankheiten.
Fehlende Botenstoffe können mit einem Hormontest gezielt bestimmt werden. Eine sorgfältige Diagnostik und eine präzise individuelle Abstimmung sind hierfür unbedingt notwendig und haben oberste Priorität. Diese Therapie bedarf einer begleitenden Veränderung der Lebensführung, ohne die eine dauerhafte Balance nicht aufrecht erhalten werden kann.
Durch Belastungsfaktoren und Altern lässt die Produktion folgender Hormone nach:
Um eine gesunde Balance des Stoffwechsels und der körpereigenen Hormone zu erreichen, ist eine gezielte Veränderung der Ernährungsweise, körperliche Aktivität, Schlafverhalten, mentale Stabilität und gegebenenfalls eine Ergänzung durch natürliche Botenstoffe notwendig.
Einige Jahre habe ich in meiner Praxis den Speicheltest durchgeführt, dieser hat sich als unzuverlässig erwiesen, auch konnten die Defizite mit den Hormongels zwar deutlich verbessert, jedoch nicht auf ein zufriedenstellendes Niveau angehoben werden. In meiner Praxis werden die Hormone daher aus dem Blut bestimmt, die Therapie erfolgt mit körpereigenen Hormonen in Kapseln nach der Methode RIMKUS.
Für Frauen die noch Ihre Tage haben, ist der Blut- Abnahmezeitpunkt besonders wichtig. Und zwar sollte das um den 21. Zyklustag (+/- 2 Tage) erfolgen - gezählt vom ersten Tag der Menstruation.
Das ist deshalb so wichtig, weil die Hormone entsprechend dem Zyklus erheblich schwanken, Progesteron wird z.B. erst nach dem Eisprung (also in der zweiten Zyklushälfte) in größeren Mengen gebildet.
Was tun, wenn der Zeitpunkt nicht stimmt?
In der Regel wird die bisherige Dosis für einen weiteren Monat verordnet, um dann zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Werte bestimmen zu können.
Und was ist mit Frauen, die keine Tage mehr haben und bei Männern?
Wenn eine Frau länger als 3 Monate Ihre Tage nicht mehr hat (und bei Männern) kommt es auf den Blutabnahmezeitpunkt nicht mehr an. Die Hormone können jederzeit im Blut bestimmt werden.
ACHTUNG: Blutabnahme zur Therapiekontrolle!
Unter laufender Behandlung muß die Morgen-Kapsel 2 Stunden vor Blutabnahme eingenommen werden, weil dann die höchsten Spiegel im Blut zu finden sind. Je mehr Stunden danach vergehen, desto weiter sinken die Werte naturgemäß wieder ab und die Messung wird immer ungenauer!
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Facharzt für Innere- und Allgemeinmedizin, Notfallmedizin, Umweltmedizin (europaem) und Homöopathie
Untermühle 1
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Dr. Freutsmiedl