Medizinisches Cannabis: CBD

Verwendung von Cannabinoiden in der Medizin

Cannabis sativa wird bereits seit mehreren Jahrtausenden als Arzneipflanze verwendet. Im Mittelalter war Hanf fester Bestandteil der Volksmedizin, unter anderem auch bei der Äbtissin Hildegard von Bingen (1098- 1179), die erste bedeutende Naturforscherin und Ärztin.

Wichtige Bestandteile der Hanfpflanze als Arzneimittel

Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Hanfpflanze sind die sog. Cannabinoide. Die Pflanze enthält ca. 70 verschiedene davon. Wissenschaftlich am besten untersucht sind die Cannabinoide Cannabidiol (CBD) und Dronabinol (THC).



Das Endocannabinoid System

Ender der 1980' er wurde das körpereigene Endocannabinoid- System (ECS) des Menschen und die spezifischen Empfangs- und Andockstrukturen (Cannabinoid- Rezeptoren) entdeckt. Die Botenstoffe sind sowohl im Nervensystem als auch im Körper vorhanden und werden von diesem auch selbst gebildet. Mittlerweile sind vor allem 2 unterschiedliche Cannabinoidrezeptoren, CB1 und CB2, bekannt. Schmerzlinderung, Appetitsteigerung und Muskelentspannung werden durch CB1- Rezeptoren vor allem im zentralen Nervensystem ZNS vermittelt, aber auch im peripheren Nervensystem exprimiert. CB2- Rezeptoren findet man im peripheren Nervensystem und auf den Zellen des Immunsystems. Hier im Immungeschehen setzt auch die anti- proliferative, also anti- tumorale Wirkung an.

CBD bei Tumoren

Im onkologischen Bereich gibt es immer mehr positive Erfahrungsberichte und wissenschaftliche Studien. Die wachstumshemmende und Zelltod- induzierende Wirkung beruht zum Teil auf der Fähigkeit von Cannabinoiden, die Zellzyklusregulation anzupassen. Endocannabinoide hemmen direkt das Wachstum eines Tumors und das Fortschreiten der Erkrankung. Es zeigt sich eine Vielzahl von Effekten - sie beinhalten Zytotoxizität, die Induktion des programmierten Zelltodes, Hemmung der Neoangiogenese und Tumorzellwanderung (Metastasenbildung).



Darreichungsform

Medizinisches Cannabidiol CBD ist nicht psycho- aktiv, macht also nicht "high" und nicht abhängig, ist völlig legal und wird ausschliesslich aus der Blüte gewonnen. Nur die Blüte enthält das volle Bouquet von Cannabinoiden, Terpenen, Flavonoiden und Phenolen. Nebenwirkungen sind nicht bekannt.
Fazit: Die Endocannabionoide spielen eine Schlüsselrolle bei der Zellwucherung, im Zellzyklus und beim programmierten Zelltod. Wissenschaflich nachgewiesen wurden folgende Effekt von Cannabidiol CBD:

  • anxiolytisch
  • antipsychotisch
  • antiepileptisch
  • neuroprotektiv
  • gefässentspannend
  • anti- ischämisch
  • anti- proliferativ
  • anti- emetisch
  • anti- bakteriell
  • anti- diabetisch
  • anti- psoriatisch
  • intestianl anti- prokinetisch
  • analgetisch
  • Knochen stimulierend
  • anti- inflammatorisch

Grafik: TRENDS in Pharmacological Sciences: Pharmacological actions of non- psychotropic cannabinoids


729 Studien in pubmed, der weltgrössten medizinischen Datenbank unter "cbd + cancer treatment" (Stand 05.2022)

 

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=cbd+cancer+treatment